Buchholz Westerwald Geschichte

Geschichte

Frühe Erwähnungen Buchholz finden sich unter den Namen „Bouhols“ (1590), „Crütz zu Buchols“ (1591), „Boichholts“ (1592), „tzo Bucholtz“ (1596). Im 17. Jahrhundert wird Buchholz meist nur in Verbindung mit und nach der „Kapelle des Heiligen Creuzes Buchholz“ genannt. So finden sich im Streit um den Neubau der Oberscheider Ölmühle von 1671 für Buchholz schlicht die Bezeichnung „zú Krutz“ und später „Creutz-Capellen zu Buchholz“ (1718). Buchholz bestand zu dieser Zeit aus nicht mehr als einer Kapelle und einem Wohnhaus. Selbst der erste bekannte Kapellenknecht (1654–1660) stammte aus Solscheid, einem unmittelbar angrenzenden Wohnplatz.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg war Buchholz nur von einer Familie bewohnt. Bei zwei weiteren Familien kann deren Abstammung auf Buchholz zurückgeführt werden. Eine lebte in der Barrig, einem heute nicht mehr existierenden Hof westlich von Buchholz, und die andere in Irmeroth. Bei allen drei Familien ist von einem verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander auszugehen, deren gemeinsame Wurzeln in einem frühen Stammsitz Buchholz zu finden sind. Jede dieser Familien kann in ihrer Zeit als wohlhabend und einflussreich bezeichnet werden.

Buchholz entwickelte sich mit dem beginnenden 18. Jahrhundert zum Dorf. Die Bevölkerungszahl nahm stetig zu und mit ihr der Wunsch nach Eigenständigkeit. Mit der Anweisung des Kölner Erzbischofs Maximilian Franz vom 13. Juni 1787 wurde Buchholz zu einem selbstständigen Seelsorgebezirk ernannt. Neben der Vergrößerung des Kapellenbaues wurde nun auch erstmals eine Schule in Buchholz eingerichtet. Das Amt des Schulmeisters übernahm Hermann Josef Ditscheid, der Vater des ersten Pfarrers von Buchholz, Johann Hermann Josef Ditscheid. Denn schon am 10. Juli 1835 wurde Buchholz durch das Erzbistum Köln mit allen Rechten und Pflichten in den Stand einer eigenständigen Pfarre erhoben. Mit diesem letzten Schritt der Loslösung von Asbach wurden dem neuen Pfarrbezirk Buchholz die bisher zur Pfarre St. Laurentius Asbach gehörenden Wohnplätze und Ortschaften Buchholz, Büllesbach, Dammig, Diepenseifen, Griesenbach, Hähntchen, Hammelshahn, Heck, Irmeroth, Jungeroth, Krautscheid, Krautscheider Mühle, Krummenast, Mendt, Muß, Neichen, Oberelles, Oberscheid, Priesterberg, Sauerwies, Schellberg, Seifen, Steinen, Wahl, Wallau, Wallroth, Wertenbruch, Übersehns und Unterelles zugewiesen.

Mit 1800 Pfarrangehörigen war 1859 die alten Kapellen mit Platz bei weitem zu klein und so wurde am 12. Juni 1862 der Grundstein für eine neue Pfarrkirche gelegt. Bereits hundert Jahre später musste die Kirche aber wieder abgerissen werden, da beim Bau salpeterhaltiger Buchholzer Sand verwendet wurde und die Kirche stark einsturzgefährdet war. Die Abbrucharbeiten begannen am 11. Juni 1971 und die Grundsteinlegung für die neue Kirche wurde am 24. Oktober 1971, die Konsekration am 28. Juli 1973, den Vorabend der Pantaleonkirmes feierlich begangen.

Ende des 18. Jahrhunderts begann die straßenmäßige Erschließung. In den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts verbesserten der Basaltabbau sowie die Eisenbahnlinie Bröltal (Asbach-Hennef-Beuel) erheblich die Lebensgrundlagen der Bevölkerung.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges siedelten sich die ersten größeren Industrieunternehmen an. In den folgenden Jahren wählten immer mehr Betriebe die Ortsgemeinde Buchholz als ihren Standort. Gerade im abgelaufenen Jahrzehnt kam es zu zahlreichen Industrieansiedlungen, die im Industriepark Nord bei 42 Firmen rd. 1.000 Arbeitsplätze mit sich brachten.

Weitere Infos dazu finden Sie in der Beschreibung der Unternehmen.


Wappenbeschreibung

Feld links: Wappen Kurköln
Unter Erzbischof Conrad von Hochstaden kam das Amt Altenwied, zu dem auch das Buchholzer Land gehörte 1250 als Erbe der Gräfin Mechtildis von Sayn an das Erzstift Köln. Die Kurkölnische Verwaltung, die dem Amt sein Gepräge gab, endete mit der Auflösung des Kurstaates im Jahre 1803 (Reichsdeputationsbeschluss). An diese Zeit erinnert noch heute der Name des Dorfes „Kölsch-Büllesbach“.

Feld rechts: Ungenad von Elsaff
Elsaff kam im 8. Jahrhundert als königliche Schenkung aus Reichsgut im Engersgau an die Abtei Prüm. Die „Ungenad von Elsaff“, eines der im heimatlichen Raum angesessen gewesenen Adelsgeschlechter, führte einen Adlerflügel in ihrem Wappen (1397). Das deutet gebietlich auf einstiges Reichsgut hin, also auf reichsunmittelbare Herkunft. Conrad Ungenaid von Eilsaff bekannte sich 1397 als Gefolgsmann des Junkers Godart von Ütgenbach. 1402 wird ein Johann Ungenaid im Weistum der Feste Altenwied genannt.

Feld unten: Buchholzer Kreuzkapelle
Die alte Buchholzer Kreuzkapelle wird 1626 bzw. 1590 beurkundet, während der Ort Buchholz erstmals 1489 erwähnt ist. Mit den Ursprüngen des Dorfes ist die Kreuzkapelle verbunden; und es führten Bittgänge auch aus anderen Bezirken zu ihr hin. Seit 1835 ist Buchholz (von Asbach abgetrennte) selbständige Pfarrei.

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